»Anja Hirsch versteht es, ohne Pathos oder Sentimentalität, Zeit- und Familiengeschichte in deren Höhenflügen und Abstürzen lebensnah und spannungsvoll zu verdichten.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung,
Lerke von Saalfeld
Es war sehr still in unserem Haus. Nur die vielen Uhren tickten alt und wie aus der Zeit gefallen. In meiner Vorstellung starb meine Großmutter an einem Abend, als alle Uhren der Reihe nach verstummten, weil mein Vater unter dem Schock der Nachricht, die langsam in ihm aufdämmerte, vergessen haben muss, sie vor dem Schlafengehen noch einmal aufzuziehen.
Aufmerksam machen durch Sprache.
Wie etwas gesagt wird.
Der Weg:
Ein Studium der Germanistik und Musikwissenschaft in Freiburg i.Br., Kanada und Bielefeld (Analyse).
Eine Promotion (Eigensinn).
Ein Zeitungsvolontariat (Menschen und Marotten).
Arbeit als freie Journalistin im Kulturbereich (FAZ, DLF, WDR u.a.).
Das ist ins eigene Schreiben eingeflossen.
Manches transparent. Anderes zum Glück rasch wieder abgetaucht.
Verbindend in allem: Das Wort.
Es wieder und wieder benutzen zu dürfen.
Anja Hirsch lebt in Unna.
2021 erschien ihr Roman „Was von Dora blieb“.